Zitat - Anpassung - Der grosse Konflikt

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Der grosse Konflikt

 

Indem sich die Kirche weltlichen Gebräuchen anpaßt, bekehrt sie sich zur Welt - niemals aber bekehrt sie dadurch die Welt zu Christus.Ausschnitt aus dem Buch >>Der grosse Konflikt<< Kapitel 30 - Seite 427-429

 

Satan versucht ständig Gottes Volk zu überwinden, indem er die Schranken niederreißt, die es von der Welt trennen. Die Israeliten des Alten Bundes wurden zur Sünde verleitet, als sie es wagten, mit den Heiden verbotenen Umgang zu pflegen. In ähnlicher Weise wird das Israel der Neuzeit irregeleitet. Es hat >>der Gott dieser Welt der Ungläubigen Sinn verblendet, dass sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums von der Klarheit Christi, welcher ist das Ebenbild Gottes<<. 2. Korinther 4,4. Alle, die nicht entschiedene Nachfolger Christi sind, sind Knechte Satans. In dem verderbten Herzen herrscht Liebe zur Sünde und eine Neigung, sie zu pflegen und zu entschuldigen. In dem erneuerten Herzen dagegen leben Hass und entschlossener Widerstand gegen die Sünde. Begeben sich Christen in die Gesellschaft der Gottlosen und Ungläubigen, setzen sie sich der Versuchung aus. Satan verbirgt sich ihren Blicken und zieht heimlich seinen trügerischen Deckmantel über ihre Augen. Sie können nicht erkennen, dass eine solche Gesellschaft dazu führt, ihnen zu schaden. Während sie sich in ihrem Charakter, in ihren Worten und Taten der Welt ständig mehr angleichen, nimmt ihre Verblendung zu.

Indem sich die Kirche weltlichen Gebräuchen anpasst, bekehrt sie sich zur Welt - niemals aber bekehrt sie dadurch die Welt zu Christus. Vertrautheit mit der Sünde läßt diese unvermeidlich weniger abschreckend erscheinen. Wer mit den Knechten Satans zu tun hat, wird bald aufhören, deren Meister zu fürchten. Werden wir auf dem Wege der Pflicht in Versuchungen gebracht, wie Daniel am Hofe des Königs Nebukadnezar, so können wir sicher sein, dass Gott uns beschützt; begeben wir uns aber selbst in Versuchung, werden wir früher oder später fallen.

Der Versucher wirkt oft höchst erfolgreich durch diejenigen, die am wenigsten verdächtig sind, unter seiner Herrschaft zu stehen. Begabte und gebildete Menschen werden bewundert und geehrt, als könnten diese Eigenschaften den Mangel an Gottesfurcht aufwiegen oder auf Gottes Gunst Anspruch erheben. Bildung und Begabung sind an sich Gaben Gottes; werden sie aber an die Stelle der Frömmigkeit gesetzt, so wenden sie die Seele von ihm ab, statt sie näher zu Gott zu bringen und werden den Menschen zum Fluch und Fallstrick. Bei vielen herrscht die Meinung, Höflichkeit oder eine feine Lebensart müsse in einem gewissen Sinne die Zugehörigkeit zu Christus bekunden. Kein Irrtum kann größer sein. Diese Eigenschaften sollten zwar bei jedem Christen zu finden sein - das würde einen gewaltigen Einfluß zugunsten wahrer Religion ausüben -, aber sie müssen Gott geweiht sein, sonst sind sie eine Macht zum Bösen. Manch ein gebildeter Mensch von gutem Benehmen, der sich zu nichts verleiten lassen würde, was normalerweise als eine unsittliche Handlung betrachtet wird, ist nur ein auf Glanz geschliffenes Werkzeug in den Händen Satans. Der heimtückische, trügerische Charakter seines Einflusses und Beispiels macht ihn zu einem gefährlicheren Feind der Sache Christi als die Unwissenden und Ungebildeten sein können.

Durch ernstes Gebet und durch Vertrauen auf Gott erlangte Salomo die Weisheit, die das Erstaunen und die Bewunderung der Welt erregten. Als er sich aber von der Quelle seiner Stärke abwandte und, auf sich selbst vertrauend, vorwärts ging, fiel er der Versuchung. Und die diesem weisesten der König geschenkten wunderbaren Gaben ließen ihn nur zu einem wirksameren Werkzeug des Seelenfeindes werden.

Während Satan ständig versucht, die Gemüter dieser Tatsache gegenüber zu verschließen, sollten die Christen nie vergessen, dass sie nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen haben, >>sondern mit Fürsten und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in der Finsternis dieser Welt herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel<<. Epheser 6,12. Die von Gott eingegebene Warnung klingt durch die Jahrhunderte bis an unsere Zeit: >>Seid nüchtern und wacht; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge.<< 1. Petrus 5,8. >>Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit ihr standhalten könnt gegen die listigen Kunstgriffen des Teufels.<< Epheser 6,11 SLT.

Von den Tagen Adams an bis in unsere Zeit hat unser gewaltiger Feind seine Macht genutzt, um zu unterdrücken und zu verderben. Jetzt bereitet er sich auf den letzten großen Angriffe gegen die wahre Gemeinde vor. Alle, die Jesus nachfolgen, werden mit diesem hartnäckigen Feind zusammentreffen. Je sorgfältiger der Christ dem göttlichen Beispiel folgt, desto sicherer wird er ein Ziel der Angriffe Satans sein. Alle, die für Gott tätig und darum bemüht sind, die Täuschungen des Bösen aufzudecken und den Menschen Christus vor Augen zu führen, können mit in das Zeugnis des Apostels Paulus einstimmen, in dem er davon spricht, dem Herrn in aller Demut des Geistes zu dienen mit vielen Tränen und Anfechtungen.

Satan bestürmte Christus mit den heftigsten und listigsten Versuchungen, aber er wurde bei jedem Treffen zurückgeschlagen. Jene Kämpfe wurden für uns ausgetragen, und diese Siege ermöglichen es uns, zu überwinden. Christus will allen Kraft geben, die darum bitten. Kein Mensch kann ohne seine eigene Zustimmung von Satan überwunden werden. Der Versucher hat keine Macht, den Willen zu beherrschen oder die Seele zur Sünde zu zwingen. Er mag peinigen, aber er kann nicht beschmutzen. Er kann Seelenangst verursachen, aber keine Verunreinigung. Die Tatsache, dass Christus überwunden hat, sollte seine Nachfolger mit Mut machen, mannhaft gegen Satan und die Sünde zu kämpfen.

 

Ausschnitt aus dem Buch "Der große Kampf" Seite 512