Zitat - Ein Werk der Erneuerung

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Der grosse Konflikt

 

Alle, die das Licht über das Heiligtum und die Unveränderlichkeit des göttlichen Gesetzes annahmen, wurden mit Freude und Staunen erfüllt, als sie die Erhabenheit und Übereinstimmung der Wahrheiten erkannten.Ausschnitt aus dem Buch »Der grosse Konflikt« Kapitel 26 - Seite 382-383


Von jenem Tage an bis heute ist die Kenntnis des göttlichen Gesetzes auf Erden bewahrt und der Sabbat des vierten Gebots gehalten worden. Obwohl es dem »Menschen der Sünde« gelang, Gottes heiligen Tag mit Füßen zu treten, so lebten doch, selbst zur Zeit seiner Oberherrschaft, an geheimen Orten treue Menschen, die den Sabbat ehrten. Seit der Reformation hat es stets Menschen gegeben, die ihn feierten. Wenn auch oft unter Schmach und Verfolgung, so wurde doch ununterbrochen Zeugnis abgelegt für die Fortdauer des Gesetzes Gottes und für die feierliche Verfolgung gegenüber dem Sabbat der Schöpfung.
Diese Wahrheiten, wie sie Offenbarung 14 im Zusammenhang mit dem »ewigen Evangelium« aufzeigt, werden die Gemeinde Christi zur Zeit seines Erscheinens kennzeichnen. Denn als Folge der dreifachen Botschaft wird vorausgesagt: »Hier ist das Ausharren der Heiligen, welche die Gebote Gottes und den Glauben Jesu bewahren.« Und diese Botschaft ist die letzte, die vor der Wiederkunft des Herrn verkündet werden soll. Unmittelbar nach ihrer Verkündigung sieht der Prophet den Menschensohn in Herrlichkeit kommen, um die Ernte einzuholen.
Alle, die das Licht über das Heiligtum und die Unveränderlichkeit des göttlichen Gesetzes annahmen, wurden mit Freude und Staunen erfüllt, als sie die Erhabenheit und Übereinstimmung der Wahrheiten erkannten. Sie wollten, dass die Erkenntnis, die ihnen so wertvoll schien, allen Christen zuteil würde, und glaubten zuversichtlich, dass diese sie freudig annähmen. Aber Wahrheiten, die sie in Widerspruch mit der Welt brachten, waren vielen angeblichen Nachfolgern Christi nicht willkommen. Der Gehorsam gegen das vierte Gebot forderte ein Opfer, vor dem die meisten Menschen zurückschreckten.
Als die Ansprüche des Sabbats erklärt wurden, urteilten viele nach weltlichem Ermessen und sagten: »Wir haben immer den Sonntag gehalten, unsere Väter hielten ihn, und viele gute und fromme Menschen sind selig gestorben, obwohl sie den Sonntag gefeiert haben. Die Feier dieses neuen Sabbats wäre entgegen den Gewohnheiten der Welt, und wir würden keinen Einfluss mehr auf sie haben können. Was kann eine kleine Gruppe, die den siebenten Tag hält, gegen die ganze Welt bewirken, die den Sonntag feiert?« Durch ähnliche Schlussfolgerungen versuchten die Juden, die Verwerfung Christi zu rechtfertigen. Ihre Väter waren von Gott angenommen worden, als sie die Opfer brachten, und warum konnten nicht die Kinder Rettung finden, wenn sie den gleichen Weg einschlugen? Genauso beruhigten viele Menschen zur Zeit Luthers ihr Gewissen: Sie behaupteten, dass treue Christen im katholischen Glauben gestorben seien, weshalb diese Religion zur Seligkeit ausreiche. Solche Behauptungen ließen sich als wirksames Hindernis gegen jeden Fortschritt in Glaubensdingen aufstellen.
Viele argumentierten, dass die Sonntagsfeier eine festgegründete Lehre und ein seit vielen Jahrhunderten weitverbreiteter Brauch der Kirche sei. Es ist jedoch beweisbar, dass der Sabbat und seine Feier weit älter, ja sogar ebenso alt wie die Welt selber ist und die Bestätigung Gottes und der Engel hat. Als der Erde Grund gelegt wurde, die Morgensterne miteinander sangen und alle Kinder Gottes vor Freude jauchzten, da wurde auch der Grund zum Sabbat gelegt. (Hiob 38,6.7; 1.Mose 2,1-3) Zu Recht sollten wir diese Einrichtung ehren, wurde sie doch nicht durch menschliche Gewalt eingesetzt, auch beruht sie nicht auf menschlichen Überlieferungen. Sie wurde von dem »Alten an Tagen« gegründet und durch sein ewiges Wort geboten.
Als das Volk auf die Erneuerung des Sabbats aufmerksam gemacht wurde, verdrehten beliebte Prediger das Wort Gottes vor den Menschen und legten dieses Thema so aus, wie man am besten die nachfragenden Gemüter beruhigen konnte. Wer die Heilige Schrift nicht selber erforschte, gab sich mit Ansichten zufrieden, die mit seinen Wünschen übereinstimmten. Gestützt auf Behauptungen, Spitzfindigkeiten, Überlieferungen der Väter und die Autorität der Kirche versuchten viele die Wahrheit zu verwerfen. Ihre Verteidiger wurden zu ihren Bibeln gelenkt, um die Gültigkeit des vierten Gebotes zu beweisen. Demütige, allein mit dem Wort Gottes ausgerüstete Menschen widerstanden den Angriffen der Gelehrten, die erstaunt und zornig erkannten, dass ihre beredten Spitzfindigkeiten machtlos waren gegenüber der einfachen, offenen Darstellungsweise jener Menschen, die mehr in der Schrift als in der Allgemeinbildung bewandert waren.

 

Ausschnitt aus dem Buch "Der grosse Konflikt" Kapitel 26, Seite 382-383