4. Der Sohn
Der Sohn
Gott, der ewige Sohn, wurde Mensch in Jesus Christus. Durch ihn ist alles geschaffen, der Charakter Gottes offenbart, die Erlösung der Menschheit bewirkt und die Welt gerichtet. Ewig wahrer Gott, wurde er auch wahrer Mensch: Jesus Christus. Er wurde gezeugt durch den Heiligen Geist und geboren von der Jungfrau Maria. Er lebte als Mensch, wurde versucht als Mensch und war dennoch die vollkommene Verkörperung der Gerechtigkeit und Liebe Gottes. Seine Wunder bezeugten die Macht Gottes und bestätigten ihn als den von Gott verheißenen Erlöser. Er litt und starb aus freiem Willen für unsere Sünden an unserer Statt am Kreuz, wurde von den Toten auferweckt und fuhr gen Himmel, um für uns im himmlischen Heiligtum zu dienen. Er wird wiederkommen in Herrlichkeit zur endgültigen Errettung seines Volkes und zur Wiederherstellung aller Dinge. | Glaubensüberzeugungen der Siebenten-Tags-Adventisten, Nr. 4
Die Wahrheit hat ein menschliches Gesicht
Das älteste Bekenntnis der Christenheit besteht lediglich aus einem Eigennamen und einem Ehrentitel: „Jesus (der) Christus.“ Damit brachten seine Jünger – und nach der Auferstehung die ersten Christen – ihren Glauben zum Ausdruck, dass Jesus, Sohn eines Zimmermanns aus der galiläischen Kleinstadt Nazareth, der von Gott gesandte Messias und lang ersehnte Befreier des Volkes Israel war und ist. Schon früh war damit die Erkenntnis verbunden, dass in ihm Jahwe, der Ewig-Vater (Jesaja 9,5), selbst zu uns Menschen gekommen war und er deshalb göttliche Verehrung verdient. „Mein Herr und mein Gott“, bekannte Thomas am Auferstehungstag (Johannes 20,28). Immanuel – „Gott (ist) mit uns“ – lautet der Ehrenname, der ihm bei seiner Geburt gegeben wurde (Matthäus 1,23). Gott, der Schöpfer, wurde selbst ein Mensch und wohnte (wörtlich: „stiftshüttete“) unter uns (Johannes 1,14). Wer Jesus begegnet, schaut gewissermaßen in Gottes Angesicht (Johannes 14,9).
Hoffnung für diese Welt
Ohne Zweifel – Jesus hat die Herzen vieler Menschen und sogar die Welt bewegt. Doch damit nicht genug. Sein Name steht für das Versprechen Gottes, die Welt zu erneuern und zu ihrer eigentlichen Bestimmung zu führen. Christus ist Zukunft – seine Wiederkunft ist die einzige Hoffnung für die Welt. „Ein Christusglaube ohne Parusie-Erwartung ist wie eine Treppe, die nirgendwohin führt, sondern im Leeren endet“, schrieb Emil Brunner treffend.
Welchen Sinn hätte der stellvertretende Opfertod Jesu, wenn die Sünde und ihre Folgen doch nicht überwunden, der Tod nicht besiegt, der Widersacher Gottes nicht zum Schweigen gebracht würde? Wie glaubwürdig wäre unser Bekenntnis zu Christus, dem „Herrn aller Herren“ (Offenbarung 19,16), wenn er sein Versprechen am Ende doch nicht einlösen würde (oder könnte)? Doch wenn und weil Christus vom Tod auferstanden ist und heute für uns lebt und eintritt, dürfen wir darauf hoffen, ja fest damit rechnen, dass die Welt nicht im Chaos versinken, sondern eine Neuschöpfung erleben wird. „Ende gut, alles gut.“ Deshalb bezeugen wir, dass er „das A und das O, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende“ ist (Offenbarung 22,13).